Wo alle sind, da fehlen wir.
Es gibt sie, die wilden Wege, die Nichtwege, das sogenannte weglose Gelände, wo die Natur den nicht existierenden Weg versteckt hält und dabei jeden Schritt zu einer Frage werden lässt. Orientierung heißt hier, den nächsten Punkt in der Landschaft schadenfrei zu erreichen, den Fuß auf jeder Unterlage sicher zu setzen und den eigenen Körper der Wildnis und dem Gebüsch anzupassen, nicht die Wildnis an uns.
Der Mensch hat es verlernt, sich in der Natur wie ein Tier zu bewegen und voranzukommen, hin und wieder unerwartete Kletterstellen, Baumstümpfe und Gestrüpp zu bewältigen und unter dem offenen Sternenhimmel zu schlafen. Die freie Natur, die Mücken, das Geräusch der Wellen, das fehlende Dach über dem Kopf in der Nacht: all das macht uns Angst, mehr als die ausgesetzten Bänder in der Felswand und das Abseilen über dem Abgrund.
Und doch, mehr Freiheit geht nicht, als sich tagsüber in gigantischer Landschaft weglos durchzufinden und abends verschwitzt, müde und durstig an einem Traumstrand in die Meeresbrandung zu stürzen. Als am Boden hockend auf kleiner Flamme das Abendessen gemeinsam zuzubereiten, während die Sonne sich genauso alltäglich wie prächtig verabschiedet. Als später am Lagerfeuer sitzend in die Glut zu träumen und die Matte und den wärmenden Schlafsack unter dem „one million star Himmel“ auszubreiten.
Die großen Abenteuer müssen nicht am anderen Ende der Welt liegen. Oft genug befinden sie sich knapp hinter der Haustüre und eröffnen sich, sobald wir bereit sind, die Zivilisation hinter uns zu lassen und uns selbst ins Spiel zu bringen.