Eingebettet zwischen Nizza und Cuneo, vernachlässigt von den „Alpinisten“, vergessen von den Wanderorganisationen, liegen die Seealpen im Dornröschenschlaf. Teils auf französischem Boden, teils in Italien führen uns die Touren durch Bergwiesen voller Narzissen und wilder Tulpen, durch Kiefernwälder und über Almwiesen, auf aussichtsreiche Gipfel. Bei klarem Wetter kann man von hier aus Korsika im Süden und das Matterhorn im Norden erkennen. Romantische Seen und einsame Schafherden begleiten dich. Steinböcke, Gämsen, Birkhähne und Bartgeier haben wir schon oft beobachtet. Die bronzezeitlichen Felszeichnungen im „Vallée des Merveilles“ (Tal der Wunder) sind einzigartig im gesamten Alpenraum und weltberühmt. Im ersten Teil der Woche beherbergt uns ein sehr guter Agriturismo nahe des Col di Tenda, anschließend ist Bartolo im Valle Stura unser Gastgeber.

 

Detailprogramm:

So. Mit dem Kleinbus von GLOBO ALPIN fahren wir von Franzensfeste über den Gardasee, durch die Poebene mitten in die Seealpen.

 

Mo. Vallée des Merveilles – Felszeichnungen. Unser Ausgangspunkt ist heute Casterino auf der französischen Seite der Seealpen. Anfangs geht es ein wenig steil durch das Vallon de Fontanalba hinauf zum gleichnamigen Refuge. Hinter der Gias des Pasteurs beginnt der neu angelegte Steig zur Voie Sacrée mit seinen geheimnisvollen Felszeichnungen aus der Bronzezeit. Wollten die damaligen Hirten ihren Gottheiten huldigen oder waren „Künstler“ am Werk? Romantische Seen, Murmeltiere und manchmal auch Gämsen laden zum verweilen ein. Haben wir auf der Rückfahrt noch Lust auf einen Besuch im Naturparkhaus von Tende?

Niedrigster bzw. höchster Punkt: 1543/2200; Aufstieg/Abstieg ca. 700 Hm, reine Gehzeit 4,30 Std.

 

Di. Colle di Tenda – Gipfel Rocca dell’Abisso. Vom Colle di Tenda führt uns der Steig den Kamm aufwärts, vorbei an militärischen Festungen. Einmal reicht der Blick auf die französische Seite, dann wieder in den italienischen Piemont mit einem kleinen See am Wegesrand. Im letzten Teilstück windet sich der Steig ein wenig steiler zum Gipfel des Roche de l’Abisse/Rocca dell’Abisso auf 2755 m empor. Vom Gipfelkreuz Kreuz erkennen wir bei klarem Wetter den Monviso, das Matterhorn und den Monte Rosa. Im Osten reicht der Blick hinab in die Poebe, im Westen auf den Monte Bego, Casterino, die lacs de Peirefique im Vallée des Merveilles, wo wir gestern unterwegs waren. Nach der Tour fahren wir in das Stura Tal und genießen dort das wirklich feine Abendessen, zubereitet von Bartolo.

Niedrigster bzw. höchster Punkt: 1871/2755; Aufstieg/Abstieg 900 Hm, reine Gehzeit 5-6 Std.

 

Mi. Überschreitung Passo di Rostagno – laghi dell‘Ischiator. Wir wandern vom Piano della Regina den Almweg am Rio del Piz aufwärts. Am kleinen lago Lausarel tummeln sich oft Murmeltiere, und an den darüber liegenden Steilhängen äsen Gämsen. Der Passo di Rostagno auf 2536 ist heute unser höchstes Ziel. Es erscheinen der M. Viso 2841 m, davor M. Faraut, Rocca la Marchisa und M. Pelvo d‘Elba, der M. Saletta und M. Laroussa. Während des Abstieges zur Migliorero Hütte, welche in der Zwischenkriegszeit als Hotel erbaut wurde, genießen wir den herrlichen Blick auf die beiden wunderschön gelegenen unteren Ischiator Seen. Die wunderbar gelegene Hütte lädt zur gemütlichen Einkehr.

Niedrigster bzw. höchster Punkt: 1480/2536; Aufstieg 1060, Abstieg 940 Hm, reine Gehzeit ca.6 Std.

 

Do. Rundtour Monte Bersaio – Abstieg durch Narzissenwiesen. Der beeindruckende Monte Bersaio thront direkt über Sambuco und unserer Osteria della Pace. Wir starten zu Fuß am Platz vor dem Hause. Bald begleitet uns am Aufstieg das Rauschen des Bächleins Torrente della Madonna. Durch Misch- und Föhrenwald gelangt man zur Alm Gias Mure. Die sog. trune wurden bis vor wenigen Jahrzehnten im Sommer als Unterkünfte von Hirten genutzt. Am Sattel Piconiera weist uns der kleine See die letzten 150 Höhenmeter zum Gipfelkreuz des Monte Bersaio. Hier reicht der Blick auf den Ort Sambuco, den Rocca la Meja und das gesamte Tal. Vom oben genannten Sattel wandern wir weiter über die Almweiden am Rio Bandia. An den Felsen des Pilone kann man mit etwas Glück Bartgeier beobachten. Vorbei an der Kapelle von Moriglione di San Lorenzo führt uns der Steig „Sentiero ecomuseo della Pastorizia“ durch sog. Magerwiesen voller wilder Narzissen zur Osteria della Pace zurück.

Niedrigster bzw. höchster Punkt: 1184/2386; Aufstieg/Abstieg 1300 Hm, reine Gehzeit 6-7 Std.

 

Fr. Argentera - Laghi di Roburent – rifugio per la pace e l’Europa. Nach kurzer Fahrt bis zum kleinen Dorf Argentera führt uns der Steig hinauf zur Anhöhe La Tinetta. Etwas flacher geht es weiter zur Almhütte Bra del Bais und über den plätschernden Bach Roburent zum stillen gleichnamigen See. Die Anhöhe oberhalb des lago Roburent superiore ist der ideale Rastplatz für uns. Der Hirte Pavlo und seine drei Hunde leiten die aus ca. 1000 Schafen und Ziegen bestehende Herde zum See. Auch sie sind durstig. An der italienisch französischen Grenze breiten sich die Felsen des M. Feuillas, Oronaye, Bec du Lievre und La Meyna aus. Wir wandern leicht abwärts entlang am Bach Oronaye, der im gleichnamigen See entspringt. Am Passo della Maddalena endet unsere Tour.

Niedrigster bzw. höchster Punkt: Tag: 1684/2502; Aufstieg 830 Hm, Abstieg 510 Hm, reine Gehzeit knappe 5 Std.

 

Sa. Nach dem Frühstück verlassen wir das Valle Stura und fahren zurück nach Franzensfeste.