Swanetien: Als Erstes stechen die unzähligen Wehrtürme ins Auge, die sich in jeder Siedlung gegen den Himmel recken. Sie geben dieser archaischen Landschaft den Stempel des Besonderen und Einmaligen. Dahinter erheben sich 12 Kilometer breit und bis über 5200 Meter hoch die schneebedeckten Gipfel der Bezengi Mauer. Eine Kulisse, die tief einatmen lässt und angesichts derer man den Atem anhält. Erst der zweite Blick öffnet das Auge für die genialen Schneehänge und die idealen Skitourengipfel im Vorfeld der Eis- und Felsriesen von Ushba und Shkhara. Wären die Berge Swanetiens leichter erreichbar, so hätte sich hier schon längst ein Skitourenparadies der absoluten Weltklasse entwickelt, denn die Voraussetzungen dafür sind geradezu perfekt. So hat sich die Ortschaft Mestia auch schon zu einem kleinen Chamonix des Kaukasus entwickelt und die Infrastruktur an netten kleinen Hotels, Restaurants, Cafés und Bars wächst ständig. Natürlich trägt dazu hauptsächlich das neue Tednuldi Skigebiet bei, nicht die wenigen Skitourengeher, welche sich bisher hierher verirrt haben. Deutlich uriger geht es hingegen in Ushguli zu. Diese Gemeinschaft von vier Dörfern am oberen Ende der Enguri-Schlucht liegt auf 2200 Meter Meereshöhe. Bis vor wenigen Jahren war das Tal den gesamten Winter über nicht erreichbar; die Menschen lebten in dieser Zeit wie seit eh und je autark, ohne Kontakt zur Außenwelt. Seit die Straße einigermaßen instand gehalten wird, ist Ushguli mit Ausnahme weniger Tage im Hochwinter bei heftigen Schneefällen nun auch den ganzen Winter über erreichbar. Der Umstand, dass Ushguli Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist, hat dazu beigetragen, dass es einige sehr einfache, bäuerliche und beispielhaft gastfreundliche Guesthouses gibt, in denen wir logieren können und von denen aus wir direkt zu unseren Skitouren aufbrechen. Möglichkeiten dazu gibt es unzählige, ein wahres Paradies für jeden Skitouren- und Reisefan.