„Polarnächte, länger und dunkler als alle anderen Nächte. Polartage, länger und heller als alle anderen Tage. Polarlandschaft, größer und mächtiger als alle anderen Landschaften. Eine Zeit, die ich innerlich immer bei mir tragen und daraus Eindrücke vermitteln werde. In Ehrfurcht vor Land, Licht und Dunkelheit.“ Inger Johanne Ovam Hafsmo. Treffendere Worte kann man für diese Berglandschaft Lapplands nicht finden. Gerade die zivilisationslosen Weiten und das einmalige Polarlicht sind die Besonderheiten einer Tourenwoche in Schweden. Zieht man mit den Tourenskiern durch diese Landschaft, dann versteht man auch, warum der Skilauf in Skandinavien seinen Anfang genommen hat. Obwohl uns die Berge mit knapp über 2000m Höhe niedrig erscheinen, sind ihre Abgeschiedenheit und Ausdehnung beeindruckend. Während die „Kungsleden“, eine Art Langlaufstrecke entlang der Täler, eine bescheidene Popularität genießen, sind Skitourengeher, welche über die Gipfel ins nächste Tal ziehen, immer noch selten. Nicht nur der Kebnekaise ist lohnenswertes Ziel, die Tourenmöglichkeiten ringsum sind schier endlos. Es ist wohl das Gesamterlebnis dieser Reise, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt: die Fahrt mit dem Raupenfahrzeug zum Kebnekaise Hüttendorf, die Samen mit ihren Rentierherden, die lichten Birkenwälder und unzähligen Seen, an denen man zum Eisfischen geht. Aber auch die einsamen Hütten entlang der Kungsleden beeindrucken und das Eishotel in der Bergbaustadt Kiruna, welche aufgrund von neuen Eisenerzfunden in den nächsten Jahrzehnten vollständig abgebaut und um 25 km verlegt werden wird.
Während der Skidurchquerung nächtigen wir unter anderem auch auf zwei liebevoll geführten und perfekt eingerichteten Selbstversorgerhütten des Schwedischen Alpenvereins.
Anforderungen: Die Touren sind technisch einfach, sollten aber wegen der Länge nicht unterschätzt werden. Einige Male geht es, nach einer ohnehin schon langen Gipfelüberschreitung, noch mehrere Kilometer durch die Täler um bis zur nächsten Hütte zu kommen. Die meisten Hänge sind 25° bis 30°, am Kebnekaise ist eine kurze Rinne bis 40° steil.
Programm: 1.Tag: Anreise nach Kiruna. 2.Tag: Transfer am frühen Morgen nach Nikkaluokta und mit dem Raupenfahrzeug weiter zur Kebnekaise Fjällstation. Eine erste Eingehtour führt auf den Hausberg Kebnetjåkka. Die Kebnekaise Fjällstation (690m), eine recht komfortable Hütte des schwedischen Alpenvereins, ist eher mit einem schönen Alpengasthof vergleichbar. Hier bleiben wir drei Nächte. 3.Tag: Kebnekaise Besteigung (2113m) - höchster Gipfel Schwedens. 4.Tag: Aufstieg über Tarfala zum Kaskasatjåkka (2076m) und Abfahrt zur Kebnekaise Fjällstation (690m). Dieser Tag kann auch als Alternativtag bei eventueller Verzögerung der Kebnekaise Besteigung genutzt werden. 5.Tag: Eine großartige Überschreitung des Liddubàkti (1759m) mit Abfahrt nach Süden steht bevor. Am Ende der Abfahrt gilt es, noch einige Kilometer über den „Kungsleden“ zu unserer Hütte am Kaitumjaure-See (600m) zu gelangen. 6.Tag: gute tausend Höhenmeter Aufstieg zum Gipfel des Sànarcohkka (1570m), Abfahrt zur Theusajaure Hütte. 7.Tag: Sehr früh geht’s los, quer über den zugefrorenen Tausajaure See und eine Hochfläche voll mit Rentieren. Wir können noch den Ràhpattjårro (1677m) „mitnehmen“, bevor wir nach Vakkotavare am Stora Sjöffalet See abfahren; mit Bus und Zug über Gällivare zurück nach Kiruna. 8.Tag: am frühen Morgen Rückflug über Stockholm nach München und Heimreise.