Kirgistan ist wahrlich ein Land der Berge. Ganze 98 Prozent der Landesfläche sind von Bergen bedeckt, die Höhen von drei- bis siebentausend Metern erreichen. Viele dieser Gipfel sind namenlos und unbestiegen. Unsere Reise beginnt in der Stadt Osh, die an einem Arm der Seidenstraße liegt, der aus Kashgar kommt. Osh, ein UNESCO-Weltkulturerbe, rühmt sich, älter als Rom zu sein. Mit einer 3.000 Jahre alten Geschichte hat die Stadt zahlreiche Herrscherdynastien erlebt, darunter die des berühmten Dschingis Khan.

 

Diese wechselvollen Einflüsse sind bis heute in den Gesichtern der Einwohner zu erkennen, die den multikulturellen Staat bilden. Neben vielen kleinen Volksgruppen leben hier vor allem Kirgisen, Usbeken, Russen und Uiguren. Die Kirgisen sind sehr traditionsbewusst, was sich in ihrem alltäglichen Gebrauch von Trachten und Hüten wie dem Kalpak zeigt, sowie in ihrem einfachen Leben als Halbnomaden in Jurten.

 

Die Landschaft Kirgistans ist ebenso vielschichtig wie seine Bevölkerung. Von endlosen Grassteppen, auf denen Pferde, Rinder und Schafe weiden, über Seen und Wüsten bis hin zu den Hochgebirgen des fast 7.500 Meter hohen Pamir und Alai sowie dem alles dominierenden Tien-Shan-Gebirge, das über 90 Prozent des Landes durchzieht.

 

Kirgistan hat von allem etwas zu bieten. Unsere Reise führt zunächst von Osh nach Arslanbob in die Ferganakette. Der Ort ist bekannt für die ausgedehnten Walnuss- und Wildobstwälder. Darüber erhebt sich das Kalkgebirge des 4427m hohen Babash Ata. Entlang der einzigen Verbindungsstraße zwischen Osh und Bishkek fahren wir nach Norden über den Ala-Bel Pass ins Suusamyr Valley. Das 160km lange Hochtal, auf 2200m gelegen, verfügt zu beiden Seiten über eine schier unerschöpfliche Auswahl an namenlosen Bergen, die nicht besser für Skitouren geeignet sein könnten und zum Erkunden einladen. Die Straße führt weiter über den Töö-Ashuu Pass in die Hauptstadt Bishkek, wo unsere Reise ausklingt.

 

Untergebracht sind wir vorwiegend in sogenannten CBT`s, Privatunterkünften, die mit viel Engagement und Eigeninitiative geführt werden und in denen die Hausherrin für einen reich gedeckten Tisch sorgt.