Kreta ist interessanterweise für die breite Sportkletter-Gemeinde noch ein vollkommen unbeschriebenes Blatt. Während sich im Frühjahr und Herbst die Kletterer in Griechenland auf Kalymnos und in Leonidio die Tür in die Hand reichen, trifft man in Agiofàrango, dem Hauptgebiet auf Kreta, kaum auf weitere Sportkletterer. Woran dies liegt, haben wir nach 4 intensiven Erkundungsreisen dorthin immer noch nicht feststellen können. Sicher ist, dass es weder am fehlenden Felspotential noch am Mangel schöner Routen liegen kann. Aber auch von der landschaftlichen Schönheit und den kulinarischen Genüssen her braucht sich Kreta in keiner Weise zu verstecken, denn die Insel ist ein einziger Brunnen an entlegenen Buchten, Plätzen, Tavernen und Köstlichkeiten. Die neuen Klettergebiete auf Kreta sind gut eingerichtet und bieten Routen in allen Schwierigkeitsgraden auf phantastischem Kalk. Natürlich muss man wissen, wie man zu den Gebieten hingelangt und dabei gehört die abenteuerliche Anfahrt auf holprigen Schotterstraßen ebenso zum Programm, wie die kurze Zustiegswanderung in die jeweiligen Klettersektoren. Dafür verbringen wir den Tag in wildgebliebener Landschaft, in der das einzige hörbare Geräusch das Rauschen der Meeresbrandung ist.

 

Zu Beginn der Reise werden wir zwei Tage im Süden Kretas in der herrlichen Schlucht von Agiofàrango klettern und in der Nähe der alten Hippiehochburg Matala logieren. Von dort geht es weiter in die östlichen Berge von Kapetanianá, welche alleine schon wegen der außergewöhnlichen Unterkunft in einem historischen Bergdorf die Reise wert sind. Nach weiteren zwei Tagen zieht es uns Richtung Westen nach Plakias, wo uns drei vollkommen unterschiedliche Klettersektoren erwarten. Plakias liegt direkt am Meer, was den obligatorischen Strandbesuch nach dem Ende des Klettertags leicht macht. Hier ist mit Kalypso erst in den letzten Jahren ein gänzlich neuer Klettersektor entstanden. Der letzte Tag vor dem Rückflug führt uns, soweit die Zeit reicht, noch in ein Klettergebiet nahe Heraklion, bevor wir den Rückflug nach Hause antreten.

 

Bei der Wahl der unterschiedlichen Klettergärten auf Kreta legen wir wert darauf, dass jede gewünschte Kletterschwierigkeit vorhanden ist und die Sonneneinstrahlung am Fels den wetterbedingten Temperaturen angepasst wird. Gleich am ersten Tag setzen wir uns zur Auffrischung mit allen Details der Sicherung auseinander, um dann im gegenseitigen Vertrauen dem Klettergenuss frönen zu können.

 

Dabei entscheidet jede/r für sich, ob im Vorstieg oder Nachstieg geklettert wird und welche Kletterschwierigkeiten angegangen werden. Üblicherweise liegt das Kletterkönnen unserer TeilnehmerInnen zwischen 5c und 6c. Der Bergführer gibt wertvolle Tipps zur Klettertechnik, hängt die eine oder andere Route zum Toprope ein und kennt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Klettergärten.

 

Wir frühstücken meist gegen 8:00 Uhr und starten gegen 9:00. Auf der Fahrt zum Klettergarten kann sich jede/r noch Obst oder Brote für untertags besorgen, denn "richtig gut essen" gehen wir erst am Abend, oder auf der Heimfahrt vom Klettergebiet.

 

Untergebracht sind wir während der Reise in verschiedenen kleinen Hotels und sympathischen Frühstückspensionen und das Abendessen genießen wir in den bereits über die Jahre gut selektionierten Tavernen mit griechischen Spezialitäten.

 

So wird diese Fahrt nach Kreta nicht nur ein Kletterabenteuer erster Klasse, sondern auch eine spannende Reise durch die größte Insel Griechenlands.